OPHIS –„NOSTRAE MORTIS SIGNACULUM“ (MCD)
Da trudelte mir dieser Tage das Erstlingswerk der deutschen Band OPHIS ein , dem ich nach lesen der Bandinfo gleich erst mal skeptisch gegenüber stand!  War doch dort etwas von Doom Metal mit gelegentlichen Death Metal Einflüssen zu lesen! Kriegte ich doch gleich `nen kalten Schauer in Erwartung der schriller Tonlage des Sängers , woran es ja letztendlich bei vielen Doom Bands mit dem Publikum scheitert! Doch weit gefehlt und welch freudiges hüpfen in meiner Brust , als sich die ersten vocalen Tonlagen aus meinen Speakern ergossen und ordentlicher Death Metal Gesang (kein Gegrunze) zu hören war und der dann zu guter Letzt auch noch von brachialen Gitarrenwänden in Slow Motion ummantelt wurde! Was nur vier Songs!? Aha , aber insgesamt `ne Spiellänge von knapp 25 Minuten , also nichts damit , einfach nur mal so schnell einen Song an sich vorbeirauschen zu lassen! Da muss man sich schon mal Zeit nehmen um die gesamte Breitseite zu kriegen! Jawoll , bullern tuen die vier ganz gewaltig und man gibt sich auch richtig Mühe , den Songs mehr Leben durch viele Breaks und interessante Soundveränderungen einzuhauchen! Vielleicht sollte man sich auch noch an stimmlicher Variation versuchen , denn Doom wirkt ja nun schon recht monoton auf Grund des schleppenden Rhythmus , was leider schnell zur Langenweile bei Scheiben dieser musikalischen Couloir  führt! Aber mit Ihrer ersten MCD haben die vier wirklich gut die erste Kurve gekriegt und sollten vielleicht auch noch versuchen das musikalische Element der getragenen Keyboards mehr in die Songs einzubauen um  neben der fast lähmenden Atmosphäre der Mucke , im Hintergrund immer etwas Licht  bzw. Hoffnung durchblicken zu lassen!  Fans des Doom Metals sollten die Band tatkräftig unterstützen , denn soweit mir bekannt ist , ist die Doom Szene in good old germany schon fast ein weißer Fleck auf der Karte!! Also ran an den Speck und das Teil mal gleich geordert! Schaut mal auf der Web Seite , dort könnt Ihr auch mal in zwei Songs reinhören und mehr über die Band erfahren!
Cxxtbxxcher Records

 

OPHIS – „STREAM OF MISERY“
Wer Metaller und suizidgefährdet ist und dennoch OPHIS nicht kennt, sollte vor dem Rendevous mit der Giletteklinge schnell noch diese Bildungslücke füllen. Denn was die Hamburger hier abliefern, ist niederschmetternder Doom Death Metal allererster Kajüte. Das Elend beginnt mit „Godforsaken“, abgrundtief negativ, schleppend und zermalmend; bitterste, bleischwere Gitarrenwände untermauern die Reise in den eigenen Abgrund...In den 11 Minuten baut sich eine durchweg negative Stimmung auf, die sich ständig zu steigern scheint. Zerstörung, Hass, Verbitterung, Verachtung und Misanthropie werden hier auf sehr anspruchsvolle Art in Musik gekleidet. „I´m proud to be godforsaken“, ja dem kann man sich eigentlich nur anschließen. Generell sind die durchdachten Liedstrukturen kennzeichnend für dieses Album, ich stell mir das echt sauschwer vor, dermaßen lange Lieder zu schreiben, die trotzdem nicht langweilig werden. Auch wenn der  Vorgänger „Nostrae Mortiis Signaculum“ schon sau geil war, ist hier eine eindeutige Steigerung, sowohl auf den Sound als auch aufs Songwriting bezogen., zu vernehmen. Total geil kommt das Zusammenspiel der zwei Gitarren, die Rhythmusgitarre überrollt dich quasi wie ein Panzer, während die Solos sich gleich einer dünnen, scharfen Klinge tief ins Fleisch schneiden und dir die Nichtigkeit deines beschissenen Lebens auf schmerzhafte Weise verdeutlichen. Die Kombination von erdrückend-fiesen Gitarrenriffs mit  melancholisch-verträumten Todesmelodien ist fast schon als perfekt zu bezeichnen. Mit „Pazuzu“ hat man ein Demostück neu aufgenommen, und das hat es wirklich in sich, da man es nur schwer aus dem Hirn wieder rausbekommt. Ein echter Ohrwurm, der mit genial-traurigen Melodien aufwartet und dem allseits bekannten Dämonen des Südwestwindes huldigt. Tja ich weiß auch nicht was man noch anfügen könnte, das Album ist ziemlich schwer verdaulich, aber für Funeral Doom Freaks und chronisch Depressive stellt das Ding schon fast einen Pflichtkauf dar.
( NICKEL ) 
Imperium Productions